03. Oktober 2022

Die operative Projektleitung

Beauftragt mit der Gesamtleitung des Projekts zur Harmonisierung, Modernisierung und Modularisierung der Aus- und Weiterbildung sind Stefan Aegerter, Philippe Allain, Christian Brenzikofer und Anojen Kanagasingam. Welcher Aspekt scheint ihnen besonders wichtig? Welchen Wunsch an das Projekt haben sie? 

Stefan Aegerter, Direktor SPI

Stefan Aegerter ist seit dem 1. Januar 2022 Direktor des SPI und bereits seit 2016 Mitglied der Geschäftsleitung SPI. Im Januar 2021 hatte übernahm er als amtierender Vizedirektor die interimistische Leitung des SPI in einem schwierigen Moment, nachdem Direktor Reto Habermacher unerwartet verstorben war. In dieser Zeit hat er sich grosse Anerkennung verdient und ausgezeichnete Arbeit geleistet. 

Bereits im Rahmen des BGK 2020 hatte er dessen operative Projektleitung inne und prägte das gesamte Projekt tatkräftig mit.

Stefan Aegerter schloss 2004 das Studium zum Berufsoffizier an der Militärakademie ETH Zürich ab. Nach diversen Verwendungen als Berufsoffizier und fünf Jahren als Leiter einer nationalen Zertifizierungsstelle wechselte er 2016 an das SPI. Zurzeit absolviert er berufsbegleitend an der Universität Bern den Lehrgang «Executive Master of Public Administration». Stefan Aegerter ist weiterhin als Oberst im Stab Landesregierung in der Funktion als Unterstabschef Planung im Einsatz. 


Welcher Aspekt scheint Ihnen besonders wichtig? 

«Das Projekt ist für mich nicht mehr und nicht weniger als die logische Fortsetzung einer Gesamtausrichtung, die nicht bei der neu gestalteten Grundausbildung aufhört, sondern sich nun vollumfänglich der Harmonisierung, Modernisierung und Modularisierung der Kader- und Spezialistweiterbildung widmet. Wir werden die Rahmenbedingungen schaffen, dank denen der Polizeiberuf auf allen Stufen und Fachgebieten attraktiv und zukunftsfähig bleibt.»

Welchen Wunsch an das Projekt haben Sie?

«Das Berufsfeld der Polizei soll auch künftig eines der attraktivsten  bleiben. Individuelle Laufbahnen und Bildungswege – ja die individuelle Entwicklung der einzelnen Kader und Spezialisten/-innen soll in Zukunft viel stärker und systematischer gefördert werden, womit ihr Wille und ihre Motivation nachhaltiger belohnt werden.
Für das SPI wünsche ich mir in diesem Zusammenhang, dass es im Bereich der öffentlichen Sicherheit, wie auch in der Entwicklung innovativer Bildungskonzepte für die Aus- und Wei-terbildung der Polizei, eine führende und vermittelnde Rolle übernimmt.»


Philippe Allain, Kommandant Kantonspolizei Fribourg

Philippe Allain ist seit 2018 Kommandant der Kantonspolizei Freiburg, wo er bereits seit 2011 als Chef der Gendarmerie Fribourgeoise (2012–2017) und als Stabsoffizier (2011–2012) tätig war.

Er engagiert sich zudem im Rahmen des Führungslehrgangs CAS CEP für die Weiterbildung der Kader, wo er für das SPI als Kursdirektor das taktische Modulleitet.

Nachdem er an der Universität Fribourg einen Master of Arts in Geschichte und Politikwissenschaften abgeschlossen hat, war er bis 2011 als Berufsoffizier bei der Schweizer Luftwaffe tätig.

 

Welcher Aspekt scheint Ihnen besonders wichtig? 

«Es handelt sich um ein wesentliches Projekt für die Zukunft unserer Institution. Wir gestalten heute die Erwartungen und Kompetenzen der Kader von morgen.
Dieses Projekt ist keine Revolution – sondern eine Evolution. Es wird dem, was wir bishererreicht haben, eine Zukunft geben und die hervorragenden Kompetenzen der Schweizer Polizistinnen und Polizisten würdigen.»

Welchen Wunsch an das Projekt haben Sie?

«Dieses Projekt soll visionär, pragmatisch und vereinigend sein. Das ist viel auf einmal – aber es ist möglich!»

Christian Brenzikofer, Kommandant Kantonspolizei Bern

Christian Brenzikofer ist seit 2022 Kommandant der Kantonspolizei Bern, wo er zuvor in verschiedenen Funktionen tätig war: als Chef der Abteilung Ressourcen und Dienstleistungen (2013–2021), Chef der Personalabteilung (2009–2013), Stellvertretender Chef der Kriminalabteilung (2006–2009) und Chef der Spezialfahndung 1 (2001–2009).

Die Ausbildung der Polizistinnen und Polizisten liegt ihm am Herzen. So fungiert er auch als Prüfungsexperte im Rahmen der Berufsprüfung zur Erlangung des eidg. Fachausweises «Polizistin / Polizist».

Christian Brenzikofer studierte an der Universität Bern Rechtswissenschaften und hat einen Abschluss als Fürsprecher. In der Schweizer Armee war er Kommandant einer Flugzeugab-wehrbatterie und ist heute ausser Dienst. In den Jahren 1998 und 1999 war er ihm Rahmen einer OSZE-Mission in Bosnien-Herzegowina stationiert, von 1999 bis 2001 war er als Gerichtsschreiber tätig.


Welcher Aspekt scheint Ihnen besonders wichtig? 

«Das nun in Angriff genommene Projekt stellt einen logischen und konsequenten Schritt dar, der direkt an die Arbeiten von BGK 2020 zur Grundausbildung anschliesst. Dabei wird es zentral sein, bei all den föderal geprägten Unterschieden den gemeinsamen Nenner zu suchen und zu finden.»

Welchen Wunsch an das Projekt haben Sie?

«Ich wünsche mir, dass all die Chancen, die dieses zukunftsorientierte Projekt beinhaltet, als solche erkannt und genutzt werden. Dass wir dabei pragmatisch und praxisorientiert vorgehen. Das Ergebnis soll gleichzeitig bildungs-, wie auch feldtauglich sein.»


Anojen Kanagasingam, Leiter Geschäftsstelle Organisation der Arbeit

Anojen Kanagasingam ist seit 2018 beim SPI tätig und führt seit dem 1. September 2022 die Geschäftsstelle «Organisation der Arbeitswelt Polizei» (OdA Polizei), welche für die Administration und Organisation der Berufsprüfungen, der Höheren Fachprüfungen sowie der Zertifizierungsprüfungen der Polizeilichen Sicherheitsassistenten/-innen zuständig ist. 

Bei seiner bisherigen Tätigkeit am SPI übernahm er insbesondere im Rahmen des BGK 2020 diverse Aufgaben. Dabei unterstützte er das Kernteam als Fachberater bei methodisch-didaktischen sowie andragogischen Fragestellungen und stand der nationalen Prüfungskommission in strategischen Belangen mit Rat und Tat zur Seite. Ausserdem stellte er die diversen Ausbildungen für die neuen Funktionen der Prüfungsexperten/-innen (Vor- und Hauptprüfung), Mentoren/-innen sowie der Praxisbegleitenden sicher.

Sein Studium absolvierte Anojen Kanagasingam an der Pädagogischen Hochschule in Bern, wo er sich auf die Fächer Deutsch, Französisch, Sport und Wirtschaft, Arbeit und Haushalt (WAH) spezialisierte («Master of Arts in Secondary Education»). Bis 2018 war er als Sekundarlehrer an verschiedenen Schulen im Kanton Bern tätig.


Welcher Aspekt scheint Ihnen besonders wichtig? 

«Die Gesellschaft ist ständig im Wandel. Für die Polizei bringt diese Tatsache ständig neue Herausforderungen mit sich. Damit neue wie erfahrene Polizeikräfte gut auf ihre Aufgaben vorbereitet sind, bedarf es kluger und nachhaltiger Aus- und Weiterbildungsstrukturen. 
Nachdem die polizeiliche Grundausbildung nun erfolgreich reformiert und harmonisiert wurde, gilt es auf diesem soliden Fundament aufzubauen und sicherzustellen, dass künftige Kader und Spezialisten/-innen bestmöglich auf ihre Tätigkeiten vorbereitet werden. Die Schaffung einer durchlässigen Unité de doctrine von der Basis bis zur Spitze empfinde ich als ungemein spannend, gleichzeitig wird dies aber auch eine ‹Knacknuss›. 
Ich bin überzeugt, dass unsere Zusammenarbeit mit den Vertretern/-innen aus den Polizeikorps, welche uns beim grössten Reformprojekt der kommenden Jahre tatkräftig unterstützen werden, konstruktiv und fruchtbar sein wird.» 

Welchen Wunsch an das Projekt haben Sie?

«Der Polizeiberuf kämpft – wie zahlreiche andere Berufsgattungen auch – mit einem Fachkräftemangel. Ich wünsche mir, dass wir mit diesem Projekt die Attraktivität der Polizeiarbeit erhöhen und aufzeigen können, welche vielfältigen Aus- und Weiterbildungsangebote in der Polizeilandschaft bestehen. Denn, wie schon John F. Kennedy treffend sagte: ‹Es gibt nur eins, was auf Dauer teurer ist als Bildung: keine Bildung.›»

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