24. Oktober 2024
Neue Broschüre über die Zukunft der polizeilichen Führungsarbeit
Der vor kurzem veröffentlichte Bericht über die Kompetenzprofile auf Führungsstufe gibt einen Einblick in die polizeiliche Führungsarbeit und...
HARMONISIERUNG, MODERNISIERUNG UND MODULARISIERUNG DER KADER- UND SPEZIALISTEN/-INNENAUSBILDUNG
Das Gesamtprojekt umfasst sieben Teilprojekte (TP) mit unterschiedlichen zeitlichen Prioritäten:
- TP III: Kompetenzprofile
- TP IV: Neugestaltung der Führungsausbildung Polizei
- TP V: Revision HFP
- TP VI: Anrechenbarkeit im Hoch- und Fachhochschulbereich
- TP VII: Partnerschaften und Anerkennungen
Die Aus- und Weiterbildung für Kader und Spezialisten/-innen der Schweizer Polizeien steht vor einem wegweisenden Umbruch: Erworbene Bildungsleistungen sollen in Zukunft angerechnet, zu jedem Abschluss ein Anschluss geboten werden. Eine umfassende Harmonisierung, Modernisierung und Modularisierung soll individuelle Bildungswege ermöglichen und Laufbahnen attraktiver gestalten.
Die Zukunft der Polizeiarbeit birgt viele Herausforderungen. Während sich einige davon bereits heute klar abzeichnen und benennen lassen, lassen sich andere erst erahnen. Deshalb ist es besonders wichtig, sich zunächst mit allen möglichen Zukunftsszenarien und Entwicklungsmöglichkeiten intensiv auseinanderzusetzen. Nur so wird es möglich sein, die Aus- und Weiterbildung von Führungskräften und Spezialisten/-innen auf die Anforderungen, Bedürfnisse und Gegebenheiten der Zukunft abzustimmen.
Auf diesem Fundament aufbauend wird das Projekt daraufhin folgende Prozesse anstossen:
- Eine Abstimmung der Führungsausbildung der verschiedenen Stufen I, II und III;
- Eine Abstimmung weiterer Themenbedürfnisse im Bereich Spezialisierung;
- Eine Harmonisierung aller Angebote über die Sprachgrenzen hinweg.
Die Ergebnisse der Zukunftsumfrage sowie weiterer ergänzender Analysen, die im Analysebericht 2022 zusammengestellt wurden, bilden die Grundlage für die Entwicklung des Projekts für das neue BGK. Ziel dieser ausführlichen Untersuchung bei der Schweizer Polizei war die Identifizierung und die Bewertung relevanter Bereiche und Zukunftstrends, um sie auf ihre Plausibilität für den Beruf von morgen zu überprüfen.
Das auf dem Analysebericht abgestützte Projekt kommt zügig voran:
- Mit dem Abschluss des Teilprojekts (TP) III «Kompetenzprofile» wurden erstmals schweizweit einheitliche Kompetenzprofile für polizeiliche Kader der Führungsstufen I–III entwickelt.
- Auf dieser soliden Grundlage baut in einer nächsten Phase das Teilprojekt IV «Neugestaltung der Führungsausbildung Polizei» (TP IV) auf. «Ein Fokus liegt darauf, die konsequente Entwicklung von Fähigkeiten, Wissen und Führungsqualitäten von Polizeikadern der Stufen I und II systematisch und dauerhaft zu fördern.
Die Kompetenzprofile beinhalten eine ausführliche Beschreibung der Kompetenzen, die notwendig sind, um die spezifischen Aufgaben eines Berufs zu erfüllen. Damit wird sichergestellt, dass die Auszubildenden nicht nur über die theoretischen Kenntnisse, sondern auch über die praktischen Kompetenzen verfügen, um in ihrem beruflichen Handlungsfeld erfolgreich tätig zu sein.
Die nun vorliegenden Kompetenzprofile der Führungsstufen I bis III entstanden im Anschluss an eine umfassende nationale Berufsfeldanalyse und wurden von mehr als 450 Expertinnen und Experten validiert.
Im TP III wurde mit den Kompetenzprofilen eine solide Grundlage für die Arbeit im TP IV geschaffen. Auf diesen werden die modularen Kaderkurse ab 2027 aufbauen.
Das TP IV schafft die Grundlagen für die SPI-Abschlüsse der Führungsstufen I und II und verfolgt folgende Ziele:
- Die Voraussetzungen und Zulassungsbedingungen für Teilnehmende werden schweizweit aufeinander abgestimmt.
- Es wird eine schweizweit einheitliche Umsetzung der Führungsausbildungen der Stufen I und II gewährleistet, die auf einer national einheitlichen Ausbildungsdoktrin basiert.
- Die Anforderungs- und Qualifikationsprofile für die Kursstäbe und Lehrkörper werden neu definiert und anhand eines Rekrutierungskonzepts umgesetzt.
- Die Anrechenbarkeit bereits erworbener und gleichwertiger Abschlüsse (z. B. korps- oder armeeinterner Führungsausbildungen) wird sichergestellt.
- Anschlusspunkte und Schnittstellen zu weiterführenden Abschlüssen im Bildungssystem werden ermöglicht und aufeinander abgestimmt.
Der von allen Gremien freigegebene Analysebericht beinhaltet zahlreiche wichtige Aussagen zu den aktuellen und zukünftigen Herausforderungen rund um die Aus- und Weiterbildung von Polizistinnen und Polizisten. Gleichzeitig zeigt er die zunehmende Komplexität und Spezialisierung der Polizeiarbeit auf. Die Ergebnisse sind von hoher Repräsentativität und bilden die Basis für die Weiterentwicklung des neuen BGK.
Im Analysebericht finden Sie die komprimierten Resultate umfassender Analysen (Fragebögen und Zusatzmaterial von Referenzkorps sowie des SPI) sowie der von 1672 Personen ausgefüllten «Zukunftsumfrage», welche 37 Thesen in vier übergeordneten Themenblocks beinhaltet.