13. Juni 2025

SPI-Tagung 2025: Wie entwickelt sich die polizeiliche Führungsarbeit?

Die SPI-Tagung zum Thema «Police Leadership: Wie entwickelt sich die polizeiliche Führungsarbeit?» hat am 5. Juni in Olten stattgefunden. Die Veranstaltung, an der sechs Referate präsentiert wurden, brachte fast 120 Gäste zusammen und umfasste auch eine Podiumsdiskussion zu den Anforderungen an die polizeilichen Führungskräfte von morgen.

Nach der Anmoderation durch Adrian Plachesi, Leiter der Abteilung Kommunikation der Kantonspolizei Basel-Stadt, der durch den Tag führte, machte Stefan Aegerter, Direktor des SPI, den eigentlichen Auftakt und betonte die Bedeutung der Führung durch Vorbild: «Police Leadership ist nicht einfach als Titel, sondern als Verantwortungskultur zu verstehen. Es geht nicht darum, Konzepte zu perfektionieren, sondern Haltung zu zeigen. Seien wir anspruchsvoll, aber auch dankbar», sagte er.

Hin zu positiver und nachhaltiger Führung 

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Nachdem Oberleutnant Bernard Borcard von der Kantonspolizei Freiburg in seinem Referat auf die Entwicklung der Kaderrolle einging, konzentrierte sich Dr. Bernd Bürger vom Fortbildungsinstitut der Bayerischen Polizei auf den positiven Führungsansatz der PERMA-Methode, die auf positiven Emotionen (P), Engagement (E), Beziehungen (R), Sinn (M) und Erreichtem (A) beruht. 
Den Vormittag abgeschlossen haben eine Polizeischülerin und ein Polizeischüler im zweiten Jahr der Grundausbildung, die ihre Erwartungen an Police Leadership und Führungsarbeit in der Polizei teilten. Sie nahmen das interessierte Publikum auf eine Zeitreise ins Jahr 2035 mit und skizzierten den Tagesablauf einer Polizistin, die von den digitalen Tools der Zukunft unterstützt wird. 

Zwischen institutionellen Anforderungen und persönlichen Kompetenzen

Den Einstieg am Nachmittag machte Prof. Dr. Hubert Annen von der Militärakademie der ETHZ mit seinem Referat über «Führungskompetenzen – zwischen Paragraph und Persönlichkeit», in dem er aufzeigte, dass eine positiv wahrgenommene Führung besonders in Krisensituationen an Bedeutung gewinnt und sogar das Auftreten psychischer Störungen (PTSD, Angstzustände, Depressionen) begrenzen kann. Führungskräfte sind unter anderem dann erfolgreich, wenn sie kritisches Denken wertschätzen, Vertrauen nicht fordern, sondern fördern, die Rahmenbedingungen für eine gute Zusammenarbeit bereitstellen, Sinn stiften, Spannungen und Widersprüche aushalten, Risiken eingehen und bei allem Erfolg trotzdem Demut zeigen. Bei der abschliessenden Podiumsdiskussion hatten die Referentin und die Referenten die Gelegenheit, sich mit dem Publikum über die Anforderungen an die polizeilichen Führungskräfte von morgen auszutauschen. Besonders bedeutsam war dabei die Perspektive der jungen Generation.

Grafische Zusammenfassung und Ausblick

Zu den Höhepunkten der Tagung gehörten die Ernennung neuer und die Verabschiedung scheidender Kursdirektorinnen und -direktoren, im Rahmen derer die wichtige Arbeit des Milizpersonals gewürdigt wurde. Felix Sandhofer von Flow Factory fasste die zentralen Botschaften der Tagung mit der Methode des Graphic Recording in einem Abschlussbild zusammen, eine originelle Art, Ideen und den Austausch grafisch festzuhalten und zu würdigen. Schliesslich wurde das Datum der nächsten SPI-Tagung bekanntgegeben: Es ist der 21. Mai 2026. 

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