54 amtierende und angehende Polizeioffizierinnen und -offiziere aus der Deutschschweiz haben am 4. Dezember 2025 im Marianischen Saal in Luzern ihr Diplom des CAS «Führung im Polizeieinsatz» (FIP) entgegengenommen. In dieser berufsbegleitenden, rund 15-monatigen Weiterbildung werden höhere Polizeikader auf die Einsatzführung vorbereitet.

Feierliche Diplomübergabe

Am 4. Dezember 2025 überreichten Prof. Dr. Erik Nagel, Vizedirektor der Hochschule Luzern (HSLU)  Wirtschaft, Adi Achermann, Kursdirektor und Kommandant der Luzerner Polizei, und Fritz Lehmann, Direktor a. i. des Schweizerischen Polizei-Instituts (SPI), den Absolventinnen und Absolventen das begehrte Diplom. Auch Priska Seiler Graf, Nationalrätin des Kantons Zürich, würdigte die Diplomierten in einer Ansprache. Die schlichte, aber würdige Feier fand auch dieses Jahr im Marianischen Saal in Luzern statt. Die 54 neu Diplomierten stammen aus 29 verschiedenen Polizeikorps (Kantons-, Stadt-, Gemeinde- und Regionalpolizeien) sowie dem Kommando Militärpolizei, der Landespolizei Liechtenstein und der Staatsanwaltschaft des Kantons Basel-Stadt.

Zeitgemässes Leadership 

In seiner Diplomrede sprach Adi Achermann den Absolventinnen und Absolventen des CAS FIP 2024/2025 seine Gratulation aus: «Erneut konnten im Rahmen eines bewährten SPI-Kurses 54 Polizeikader dazu befähigt werden, schwierige Einsatzführungen im polizeilichen Alltag zu meistern». 
Erik Nagel zeigte sich in seiner Grussbotschaft dankbar für die konstruktive und zukunftsorientierte Zusammenarbeit zwischen der HSLU und dem SPI. «Eine wesentliche Stärke des Schweizer Bildungssystems besteht in seiner Durchlässigkeit. Die HSLU und das SPI haben sich entschieden, durch innovative Formate und Bildungswege gemeinsam einen Beitrag dazu zu leisten», betonte Nagel.
Priska Seiler Graf strich die Wichtigkeit einer zeitgemässen Führungsausbildung hervor: 
«Die Polizei ist nicht nur eine Organisation, sondern auch ein Werteverbund und ein Team, dessen Mitglieder sich aufeinander verlassen können müssen. Polizistinnen und Polizisten leisten einen unentbehrlichen Beitrag zu einem sicheren Zusammenleben von uns allen.»

Nach der feierlichen Übergabe gratulierte Fritz Lehmann den Absolventinnen und Absolventen zum erfolgreichen Abschluss der Prüfungen. Einen besonderen Dank sprach er dem Kursstab unter Kommandant Adi Achermann aus, der seine Funktion als Kursdirektor nach fünf Jahren an Kommandant Thomas Armbruster (Zuger Polizei) übergibt.

Begehrte Führungsausbildung 

Das Certificate of Advanced Studies «Führung im Polizeieinsatz» (FIP) wird in Zusammenarbeit zwischen dem Institut für Betriebs- und Regionalökonomie (IBR) der HSLU – Wirtschaft und dem SPI angeboten. Damit eröffnen sich den Absolventinnen und Absolventen diverse Möglichkeiten der Weiterqualifizierung auf Hochschulstufe. Die Teilnehmenden haben ihre Kompetenzen und Leistungen im Laufe ihrer Karriere in verschiedensten Bereichen unter Beweis gestellt und wurden deshalb für die Laufbahn als Offizierinnen und Offiziere im höheren Kader vorgeschlagen. Neben den Themenfeldern Polizeiethik, Medien und Kommunikation bildet die taktische Ausbildung in der polizeilichen Einsatzleitung das Schwergewicht dieser Weiterbildung, die mit einer anspruchsvollen Abschlussprüfung abgeschlossen wird.

Zukunftsausrichtung der Führungsausbildung

Die Weiterbildung für Kader sowie Spezialistinnen und Spezialisten der Schweizer Polizeien steht vor einem wegweisenden Umbruch: Erworbene Bildungsleistungen sollen in Zukunft angerechnet und zu jedem Abschluss eine weiterführende Anschlussweiterbildung angeboten werden. Durch Harmonisierung, Modernisierung und Modularisierung werden individuelle Bildungswege möglich gemacht und Laufbahnen attraktiver gestaltet. Gleichzeitig sollen Abschlüsse zivil anerkannt werden. Hierzu wurde eine Kooperation mit der Schweizerischen Vereinigung für Führungsausbildung (SVF) abgeschlossen.

Im Rahmen des derzeit laufenden Bildungspolitischen Gesamtkonzepts wird die Führungsausbildung einer Reform unterzogen. Ein Fokus liegt darauf, die konsequente Entwicklung von Fähigkeiten, Wissen und Führungsqualitäten von Polizeikadern der Stufen I und II systematisch und dauerhaft zu fördern. Das Ziel ist, die Polizeikader für die Herausforderungen von morgen fit zu machen. Dazu erarbeiten die KKPKS, fedpol, die Militärpolizei, die Transportpolizei der SBB und das Bundesamt für Zoll und Grenzsicherheit die Inhalte gemeinsam.