Rund 1500 Milizinstruktorinnen und -instruktoren sind in der Schweiz in der polizeilichen Aus- und Weiterbildung aktiv. Als didaktische Unterstützung lancierte das SPI am 19. August 2025 den Fortbildungskurs «Lernveranstaltungen mit Erwachsenen durchführen». Mit diesem Angebot sollen didaktische Kompetenzen aufgefrischt, vertieft oder neu erworben werden – ein besonderer Schwerpunkt liegt dabei auf KI.
Eng begleitet durch den nationalen Steuerungsausschuss der SVEB-zertifizierten pädagogischen Kurse (methodisch-didaktische Kurse) räumte der als Pilotkurs durchgeführte Kurs dem Kennenlernen generativer KI-Tools sowie deren Einsatz im Unterricht einen besonderen Stellenwert ein. Geleitet wurde der Kurs von Manuel Ritter, Leiter Weiterbildung bei der Kantonspolizei Thurgau.
Bereits seit 2007 bietet das SPI mit dem Grundkurs sowie den beiden Fachkursen (II und III) Unterrichtenden die Möglichkeit, Grundkompetenzen im Bereich Didaktik, Methodik und Pädagogik zu erwerben oder weiterzuentwickeln.
Nebst diesen bereits etablierten und erfolgreichen Kursen fehlte jedoch bislang ein ergänzendes, aufbauendes Angebot für erfahrene und langjährige Instruktorinnen und Instruktoren. Mit dem dreitägigen Fortbildungskurs sollte genau diese Lücke geschlossen werden. Gleichzeitig sollte damit interessierten Teilnehmenden ein Gefäss geboten werden, in welchem sie ihre bereits vorhandenen Kompetenzen auffrischen und neue Kompetenzen erwerben, vertiefen und anwenden können.
Im Zentrum des Fortbildungskurses stand die Arbeit an einem persönlichen Projekt, bei welchem die Teilnehmenden eine Situation bzw. Fragestellung aus ihrem Unterrichtsalltag gestützt auf dem erworbenen Wissen, den Kenntnissen und Fähigkeiten bearbeiten, überarbeiten und weiterentwickeln. Dabei sollten sie sich insbesondere von der Frage leiten lassen, wie digitale und KI-gestützte Werkzeuge gezielt, effektiv und effizient zur Planung, Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung ihres Unterrichts eingesetzt werden können.
Am Dienstag, dem 19. August 2025, startete der Pilotkurs mit einem virtuellen Treffen zwischen Lehrstab und Teilnehmenden. Dieser erste von insgesamt drei Kurstagen diente als Einführung und bot den Teilnehmenden die Gelegenheit, ihre methodisch-didaktischen sowie pädagogischen Grundlagen aufzufrischen und einen Einblick in verschiedene (lern-)psychologische Aspekte der Bildung zu gewinnen. Ziel war es, alle Teilnehmenden auf einen möglichst einheitlichen Wissensstand zu bringen.
Im Fokus des Einführungstages standen ausserdem der Umgang mit der Generation Z in Aus- und Weiterbildung, immersive Lernformen sowie die neuen Technologien des Kompetenzzentrums Extended Reality (CC-XR). Zum Abschluss wurde das Konzept der Handlungskompetenzorientierung vorgestellt, das auch die Grundlage für die beiden bildungspolitischen Gesamtkonzepte (BGK) bildet.
Mit dem virtuellen Kurseinstieg sollten das Potenzial und die Vorteile von Fernunterricht und Blended Learning aufgezeigt werden.
Eine Woche später wurde der Kurs im Hotel Al Ponte in Wangen an der Aare mit zwei Präsenztagen fortgesetzt.
Am ersten Tag wurden die Teilnehmenden in drei Gruppen eingeteilt. Jede Gruppe besuchte verschiedene Ateliers zu den generativen KI-Tools ChatGPT, Articulate360 (Rise) und Napkin bzw. Gamma AI. Im Mittelpunkt der Ateliers standen das Kennenlernen, Erkunden, Ausprobieren und gezielte Anwenden dieser Tools. Dabei blieb auch ausreichend Raum für den gegenseitigen Austausch. In der zweiten Tageshälfte hatten die Kursteilnehmenden Gelegenheit, ihre neu gewonnenen Erkenntnisse in ihr persönliches Projekt einfliessen zu lassen.
Der Vormittag des zweiten Präsenztages war dem persönlichen Projekt und dessen Präsentation gewidmet. Im Anschluss an die Präsentationen fand ein angeregter und bereichernder Austausch in den Kleingruppen statt. Der Nachmittag und letzte Teil des Kurses stand ganz im Zeichen der Horizonterweiterung: Die Teilnehmenden konnten erste eigene Erfahrungen im 3D-Design sammeln, eine VR-Brille testen und erhielten weiterführende Informationen zu AR, VR und XR.
Lehrpersonen, Teilnehmende sowie auch die Gäste mit Beobachterrolle gaben nach Kursende wertvolle konstruktive Rückmeldungen. In den nächsten Monaten wird der Kursstab diese sorgfältig analysieren und die erforderlichen Massnahmen zur Optimierung und Weiterentwicklung des Kurses definieren – in engem Austausch mit dem nationalen Steuerungsausschuss.
Der Kurs wird im kommenden Jahr erneut in deutscher Sprache angeboten; die Publikation erfolgt zeitnah auf der NBPP.
Das SPI dankt dem Kursdirektor Manuel Ritter (Kapo TG) sowie den beiden Dozierenden Lara Cinotti (eduvidual) und Lea Schellenberg (Kapo ZH) herzlich für ihr grosses Engagement und ihren wertvollen Einsatz, der wesentlich zum Erfolg dieses Kurses beigetragen hat.