Trotz eines Frauenanteils von rund 26 % belegen Frauen in Polizeiorganisationen gerade einmal 2 % der Führungspositionen. Dieser Artikel, der in der Zeitschrift «Ostschweizer Fachhochschule» erschienen ist, zeigt auf, wie Gleichstellung, der Wandel in der Führungskultur und strukturelle Anpassungen die Karrierepläne von Frauen und insbesondere ihre Führungsambitionen fördern können.
Autoren: Prof. Dr. Sibylle Olbert-Bock und Bernhard Oberholzer (OST – Ostschweizer Fachhochschule), ergänzend Claudia Räber mit illustrierenden Beispielen und Erfahrungen
In der heutigen Arbeitswelt spiegeln sich gesellschaftliche Veränderungen bzw. Veränderungen in der Zusammensetzung der Belegschaft in neuen Anforderungen an die Führung wider. Der Trend zu mehr Geschlechtervielfalt in Führungspositionen wird auch für Polizeiorganisationen zum Thema, in denen der Frauenanteil je nach Region und Organisation stark variiert, über alle Polizeiorganisationen hinweg aber bei rund 26 % liegt. In Führungspositionen ist dieser Anteil allerdings mit knapp 2 % deutlich niedriger.
Zur besseren Nutzung der Potenziale von Frauen ist es notwendig, die Karrierevorstellungen von Frauen stärker in die Karriereplanung einzubeziehen. Basierend auf Resultaten aus einem Projekt geht der Beitrag der Frage nach, wie sich Führung verändert, wie die Gleichstellung von Frauen und Männern und die Entwicklung der Führungskultur zusammenhängen und welche weiteren Aktivitäten dazu beitragen können, dass mehr Frauen in der Polizei Führungspositionen wahrnehmen.
In dem Artikel werden zunächst die neuen Anforderungen an die Führung im Betrieb mit Blick auf Führungsstil, Normen und Werte in der Führungsarbeit und Führungsaufgaben analysiert. Anschliessend wird die Gleichstellung der Geschlechter aus Frauen- und Männerperspektive beleuchtet. Darin eingeflochten zeigt ein Erfahrungsbericht einer weiblichen Führungskraft ihre persönlichen Erlebnisse aus der eigenen Führungskarriere bei der Polizei. Ein abschliessender Blick auf die Organisation von Führung wirft die Frage auf, inwieweit strukturelle Anpassungen für Frauen mit Führungsambitionen unterstützend wirken können.